Fairsprechen für eine faire europäische Handelspolitik

Die Kampagne „Fairsprechen“ mobilisiert EU-Kandidat*innen, Wähler*innen und Verbraucher*innen, sich für mehr fairen Handel in der europäischen Handelspolitik stark zu machen.

Die Fairsprechen-Kampagne vom 17. Mai bis 9. Juni ruft dazu auf, sich für mehr fairen Handel in der EU-Handelspolitik einzusetzen. (c) Fairtrade

  • Fairsprechen-Kampagne fordert EU-Kandidaten auf, sich für fairen Handel stark zu machen
  • Fairtrade Deutschland ruft zu politischen Frühstücksaktionen auf  
  • Über 150 faire politische Frühstücke an Schulen in ganz Deutschland 

Köln, 16. Mai 2024: Die EU soll fairer werden und mit der kommenden Wahl werden die Weichen hierfür gestellt. Mit der Kampagne „Fairsprechen: Für mehr Fairness im Handel – europa- und weltweit!“, die am morgigen 17. Mai beginnt, ruft Fairtrade Deutschland gemeinsam mit dem Forum Fairer Handel und dem Weltladen-Dachverband bis zum 9. Juni dazu auf, im Vorfeld der EU-Wahl politisch für den fairen Handel aktiv zu werden. Denn viele Studien belegen: Der faire Handel bietet nachhaltige Lösungsansätze für globale Herausforderungen wie soziale Ungleichheit, Klimakrise und Umweltzerstörung. Darum lädt das Bündnis dazu ein, mit lokalen Kandidatinnen und Kandidaten für das EU-Parlament ins Gespräch zu kommen und sie von den Anliegen des fairen Handels zu überzeugen. Im Rahmen fairer Frühstücksaktionen sollen zukünftige Mitglieder des EU-Parlaments ein „Fairsprechen“ unterzeichnen und so ihrem Engagement für den fairen Handel Verbindlichkeit verleihen.

Fünf Forderungen für mehr Fairness

Konkret richtet Fairtrade Deutschland mit seinen Bündnispartnern fünf Forderungen an die zukünftigen Abgeordneten: Handelsabkommen fair gestalten, faire Einkaufspraktiken umsetzen, Verantwortung für globale Klimagerechtigkeit übernehmen, faire und gemeinwohlorientierte Handelsmodelle fördern sowie sozial-ökologische Mindestkriterien in der öffentlichen Beschaffung verankern. „Es braucht einen fairen Paradigmenwechsel in der europäischen Handelspolitik, der auch die Bedürfnisse von Kleinbäuer*innen und Beschäftigen im globalen Süden einbezieht. Diese sind besonders stark von den aktuellen Krisen betroffen“, erläutert Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland.

Fair frühstücken – und politisch werden

Im Rahmen der Kampagne „Fairsprechen“ ergreifen Engagierte des fairen Handels die Initiative: Bei fairen Frühstücksaktionen oder lokalen Wahlveranstaltungen kommen sie mit EU-Kandidat*innen ins Gespräch über den fairen Handel und dessen Beitrag zu einer nachhaltigen Handelspolitik. Darüber hinaus veranstalten über 150 weiterführende Schulen in ganz Deutschland faire Frühstücke, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler –darunter viele Erstwähler*innen ab 16 Jahre – über den fairen Handel und seine politische Bedeutung informieren können.

Wie wichtig es ist, jungen Menschen mehr Mitspracherecht zu geben, weiß Mercy Chumo, Jugendkoordinatorin des Produzentennetzwerks Fairtrade Africa: „Indem wir junge Menschen ansprechen und ihre Beteiligung sicherstellen, befähigen wir sie dazu, sich eine bessere Zukunft aufzubauen.“ Ihr Wunsch an alle Wähler*innen bei der EU-Wahl lautet: „Nutzt euer Wahlrecht und informiert euch! Eure Stimme ist nicht nur für Europa von Bedeutung, sondern auch weltweit für die Menschen, die hinter den Produkten stehen, die ihr konsumiert.“

Fairer Handel zahlt ein in nachhaltige Zukunft

Durch stabile Mindestpreise, die zusätzliche Fairtrade-Prämie, Schulungen und Programme macht Fairtrade Produzent*innen widerstandsfähiger gegen globale Krisen wie etwa den Klimawandel. Fairtrade engagiert sich für existenzsichernde Löhne und Einkommen, wirkt ein auf gesetzliche Regulierungen, die Nachhaltigkeit fördern (z.B. Lieferkettengesetz, EU-Entwaldungsrichtlinie) und befähigt Produzent*innen, nach diesen Vorgaben zu produzieren. Über 800 Fairtrade-Towns, mehr als 900 Fairtrade-Schools und 45 Fairtrade-Universities in Deutschland haben sich verpflichtet, fair gehandelte Produkte in ihrer öffentlichen Beschaffung zu verwenden.

Alle Infos zur Kampagne unter fairtrade-deutschland.de/fairsprechen