Fair. Und kein Grad mehr! Faire Woche 2024 startet am 13. September

Im Fokus: Junges Engagement für Klimagerechtigkeit.

Key Visual der Faire Woche 2024 mit de Motto Fair. Und kein Grad mehr.

Fair. Und kein Grad mehr! Faire Woche 2024 startet am 13. September

Berlin/Köln/Mainz, 06.09.2024 – Vom 13. bis 27. September findet die Faire Woche 2024, die bundesweit größte Aktionswoche für den Fairen Handel, statt. Unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!“ liegt der Fokus in diesem Jahr auf der Perspektive und Betroffenheit junger Menschen angesichts der Klimakrise. „Die Klimakrise ist weltweit spürbar, aber sie bedroht vor allem die Ärmsten dieser Welt. Und es sind insbesondere junge Menschen, die in den nächsten Jahrzehnten von der Erderhitzung betroffen sind – obwohl sie selbst kaum dazu beigetragen haben. Deshalb gehört die Gerechtigkeitsfrage ganz oben auf die Agenda beim Kampf gegen die Klimakrise und für fairen Handel“, erklärt Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, Schirmherrin der Fairen Woche. Organisiert wird die Aktionswoche vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem Weltladen-Dachverband und Fairtrade Deutschland. 

“Klimagerechtigkeit bedeutet für uns, dass die Lasten der Klimakrise gerechter verteilt werden und die Hauptverursacher sich ihrer Verantwortung dafür stellen”, erklärt Jascha Mähler, Mitglied des Vorstands des Forum Fairer Handel. Im Rahmen von rund 2.000 Veranstaltungen informiert die Faire Woche, wie durch fairen Konsum und politisches Engagement jede*r einen Beitrag zu weltweiter Klimagerechtigkeit leisten kann. Veranstaltet werden z.B. Podiumsdiskussionen, Stadtführungen und vielerorts auch das beliebte Faire Frühstück. „Ein leckeres, faires Frühstück im Weltladen verführt nicht nur den Gaumen, sondern bietet auch die Gelegenheit, sich mit den Geschichten hinter den Produkten auseinanderzusetzen“, sagt Gifty Amo Antwi, Geschäftsführerin des Weltladen-Dachverbands. „Weltweit sind viele Produzent*innen beispielsweise von Kaffee oder Kakao von existenziellen Ernteeinbußen bedroht. Der Faire Handel versucht durch langfristige Partnerschaften mit Produzent*innen gemeinsame Lösungen zu finden.“

Faire Woche ermöglicht Austausch mit Kakao- und Kaffee-Produzent*innen  

Die Faire Woche ermöglicht auch den direkten Austausch mit jungen Kaffee- und Kakao-Produzent*innen, die Aktionszeitraum in Deutschland unterwegs sind. Rossy Then Tejada von der Kakao-Kooperative COOPROAGRO in der Dominikanischen Republik berichtet aus erster Hand über ihre Situation vor Ort: „Der Klimawandel zwingt uns, noch mehr in die Plantagen zu investieren. Gemeinsam mit unseren Fair-Handels-Partnern setzen wir auf Mischkulturen, pflanzen Bäume und machen damit unsere Kakaopflanzen widerstandsfähiger.” Das Beispiel zeigt, wie ein nachhaltiger Kakaoanbau in einer fairen Handelspartnerschaft gelingen kann.

Gemeinsam für Klimagerechtigkeit weltweit

Bei der Auftaktveranstaltung am 12. September in Berlin und bei lokalen Podiumsdiskussionen werden die Forderungen des Fairen Handels für mehr Klimagerechtigkeit diskutiert: „Um die Lebensgrundlage vieler Kleinbäuer*innen im Globalen Süden zu erhalten, kommt es neben der Zahlung existenzsichernder Preise darauf an, konsequent Klimagerechtigkeit herzustellen“, fasst Jascha Mähler zusammen und fordert: „Mehr denn je brauchen sie bei klimabedingten Schäden schnelle und bedarfsgerechte Entschädigungen.“ Um dafür politischen Druck zu erzeugen, wollen die Veranstalter der Fairen Woche mehr Bewusstsein schaffen. „Wir haben täglich die Chance, eine gerechtere Welt zu gestalten", betont Gifty Amo Antwi. „Gemeinsames Engagement für einen klimagerechten Welthandel ist außerdem die beste Medizin gegen Klimaangst.“ Auch diese Botschaft geht von der Fairen Woche aus. „Mich begeistert, wie viele junge Menschen sich in Fairtrade-Towns, -Universities, -Schools, Weltläden und sogar in Kitas über die Faire Woche hinaus für eine fairere Welt engagieren. Sie übernehmen Verantwortung und nehmen Herausforderungen selbst in die Hand“, betont Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland.

Generation Fair: Jung, motiviert und engagiert

Die FairChanger sind eine Gruppe junger Erwachsener aus Kenia und Deutschland, die bei einem gegenseitigen Austausch die jeweiligen Menschen, Perspektiven und Aktivitäten entlang fairer globaler Lieferketten und die Sichtweisen von Fairtrade-Konsument*innen und -Produzent*innen kennenlernen. Im Frühjahr war die deutsche Gruppe in Kenia, um die dortige Kultur, Lebensweise und die Arbeit von Fairtrade vor Ort kennenzulernen. Passend zur Fairen Woche ist nun die kenianische Delegation in Deutschland und wird an verschiedenen Events der Fairen Woche teilnehmen sowie Fairtrade-Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft treffen.

Die FairActivists sind junge Erwachsene, die sich gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft und Fairen Handel einsetzen. Mit dabei sind Schüler*innen und Studierende, Auszubildende und junge Beschäftigte sowie Aktive im Weltladen. Nach ausführlicher Ausbildung gestalten sie die Campaigning- und Advocacyarbeit von Fairtrade Deutschland mit, nehmen an spannenden Veranstaltungen rund um den Fairen Handel teil, treffen Persönlichkeiten aus Zivilgesellschaft und Politik und erhalten Einblicke in die Arbeit von Fairtrade weltweit. "Durch die Diversität unserer Gruppe entstehen sowohl kreative Ideen zu Straßenaktionen als auch aktivistische Kampagnen auf Instagram und Co. Dabei gilt jedoch immer die Devise: Alles kann, nichts muss!", sagt die ehemalige FairActivistin Darina Fudulov.

Auch bei den Fair Allies handelt es sich um ein Aktionsteam junger Menschen, die sich für Fairen Handel und Klimagerechtigkeit einsetzen. “Die Ausbeutung von Menschen im Globalen Süden und die der Natur gehen Hand in Hand und beruhen auf einem ungerechten System”, fasst Arin Sofie Gärtner (21 Jahre) ihre Motivation für dieses Engagement zusammen. “Es ist mein Weg, Ausdruck für Veränderung zu finden und gibt mir Hoffnung”, ergänzt sie. Gemeinsam haben die Fair Allies die Klimafair-Challenge organisiert. Sie bietet während der Fairen Woche täglich spannende Mitmachaktionen, Impulse und Hintergrundinfos für bewussten Konsum und klimagerechtes Handeln.

Service

Den Veranstaltungskalender der Fairen Woche finden Sie unter www.fairewoche.de/kalender.

Pressefotos zur kostenfreien Verwendung (unter Angabe der jeweiligen Quelle) erhalten Sie im Pressebereich unserer Website unter www.faire-woche.de/presse sowie unter www.fairtrade-deutschland.de/service/presse/pressebilder und www.weltladen.de/presse/.

Pressekontakte

Katrin Frank, Forum Fairer Handel e.V., Tel.: 030 - 28045259, presse@forum-fairer-handel.de

Katja Voss, Weltladen-Dachverband e.V., Tel.: 06131- 68907-81, k.voss@weltladen.de

Katharina Kulakow, Fairtrade Deutschland e.V., Tel.: 0221- 94204078, K.Kulakow@fairtrade-deutschland.de

Forderungen der Fair-Handels-Bewegung zu Klimagerechtigkeit

Die deutsche Bundesregierung muss Verantwortung für die eigene koloniale Vergangenheit übernehmen, sich außerdem konsequent für Klimagerechtigkeit einsetzen und dies in den eigenen Handlungen umsetzen. Konkret fordert die Fair-Handels-Bewegung, dass die Bundesregierung

  • die Emissionen Deutschlands konsequenter reduziert,
  • mehr Geld für die internationale Klimafinanzierung bereitstellt und
  • im In- und Ausland nicht mehr in die Förderung fossiler Energien investiert.
  • Nur so erreichen wir mehr Klimagerechtigkeit als einen Schritt der Dekolonialisierung.

Aus diesem Grunde unterstützen die Veranstalter der Fairen Woche den Globalen Klimastreik am 20. September 2024.