Wortführend gegen den Klimawandel

112 junge lateinamerikanische Kleinproduzent*innen absolvierten die Climate Change Leadership School, um Schlüsselpositionen im Kampf gegen die Erderwärmung zu übernehmen.

Erfolgreiche Absolvent*innen der Climate School of Leadership. © CLAC

Die Climate Change Leadership School hat die Zukunft im Visier. Ihre Absolvent*innen sind junge kleinbäuerliche Produzent*innen Fairtrade-zertifizierter Kooperativen – Menschen, denen bisher wenig Einfluss und Mitspracherecht im Kampf gegen den Klimawandel eingeräumt wurde. Die Climate Change Leadership School setzt genau an diesem Punkt an und bildete in Bolivien, Nicaragua, Guatemala und Ecuador 112 junge, umweltbewusste Führungskräfte aus, die zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft beitragen und sich so für ihre Gemeinden einsetzen.

Das Schulkonzept ist Teil des Regionalprojekts EXCHANGE, das mit verschiedenen Maßnahmen und Kampagnen Kleinproduzent*innen in Lateinamerika zu aktiven Gestaltern im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels ausbildet. Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung sind Workshops zum freien Sprechen vor Publikum, zum Beispiel im Radio, in Podcasts oder sozialen Medien.                        

Mit Selbstbewusstsein für mehr Umweltbewusstsein

Irene Huarachi Arcayne, Jugendvertreterin im Quinoa-Netzwerk Bolivien, ist eine der Absolvent*innen. Im Rahmen eines Podcasts stellte Irene die Kampagne „Fairtrade-Kleinproduzentinnen im Angesicht des Klimawandels“ vor und berichtete über ihre Erfahrungen als Quinoa-Produzentin – ein öffentlicher Auftritt, den sie sich vorher nicht zugetraut hätte. "Durch meine Ausbildung habe ich es geschafft, die Angst zu verlieren, mich als Frau auszudrücken. Ich bin sehr stolz, das Netzwerk junger Menschen von Kleinproduzenten in Bolivien zu repräsentieren", sagte Irene und erklärte, dass es jetzt notwendig es sei, sich an den Klimawandel anzupassen, da die Produzentenorganisationen zunehmend mit unregelmäßigen Frösten, Dürren und Regenfällen konfrontiert seien.

Kleinproduzent*innen in die erste Reihe

Wie wichtig es ist, insbesondere die kleinbäuerlichen Produzent*innen beim Kampf gegen den Klimawandel in die erste Reihe zu holen, beschrieb Merling Preza, Vorständin des lateinamerikanischen Fairtrade-Produzentennetzwerks CLAC und Geschäftsführerin der Kaffeekooperative PRODECOOP in Nicaragua: "Der Fokus liegt darauf, dass wir uns ausdrücken können, eine Stimme haben, die Kampagnen anführen und die Leute dazu bringen, auf die Kleinproduzenten zu schauen, um diese großen Schäden, die in den letzten Jahren verursacht wurden, zu bewältigen."

Wissen erwerben und weitergeben

Die jungen Absolvent*innen der Climate Leadership School teilen ihr neu erworbenes Wissen mit anderen Produzentenorganisationen, um auf gesündere und naturfreundlichere Produktion hinzuarbeiten. Die Materialien der Kampagne werden über Community-Radios, digitale Medien und soziale Netzwerke in Bolivien, Ecuador, El Salvador, Guatemala und Nicaragua verbreitet und sind auf den YouTube- und Spotify-Kanälen des lateinamerikanischen Fairtrade-Produzentennetzwerks CLAC verfügbar.