Rewe und Penny setzen bei Eigenmarken-Schokolade ausschließlich auf Fairtrade

Die Rewe Group stellt als erster Lebensmittelhändler in Deutschland ihr komplettes Eigenmarken-Schokoladensortiment auf das Fairtrade-Kakaoprogramm um. Die Umstellung erfolgt sukzessive bis Ende 2018.

Geröstete Kaffeebohnen

Bis Ende 2018 stellt Rewe sein komplettes Eigenmarken-Schokoladensortiment auf Fairtrade um. Bild: Sean Hawkey

„Die Rewe Group ist ein langjähriger, verlässlicher und innovativer Partner des fairen Handels. Ob Kaffee, Tee, Rosen oder Süßwaren, das Fairtrade-Sortiment in den Rewe- und Penny-Märkten wird immer größer. Vorreiterrolle spielte die Rewe Group 2014 bei der Einführung des Kakaoprogramms. Wir freuen uns, dass die Rewe Group ihren fairen Rohstoffeinkauf weiter ausbaut und weiter auf Fairtrade-gesiegelten Kakao setzt.", lobte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender bei TransFair e.V. Die Rewe Group ist seit 1993 im fairen Handel aktiv und brachte vor über 20 Jahren als erster Händler bundesweit fairen Kaffee in die Regale. Es folgten Tee, Süßwaren und Reis sowie Fairtrade-Rosen. Immer mehr Eigenmarken tragen seitdem das Fairtrade-Siegel. 2014 gewann die Rewe Group den Fairtrade-Award in der Kategorie "Handel".

Fairtrade macht den Unterschied

Der Kakaoanbau ist für über 5,5 Millionen Bäuerinnen und Bauern in Entwicklungsländern die Haupteinnahmequelle und sichert den Lebensunterhalt von über 14 Millionen Menschen weltweit. In den westafrikanischen Hauptanbaugebieten wird Kakao zu 90 Prozent in kleinbäuerlichen Betrieben angebaut. Zu den großen Herausforderungen im Kakaoanbau zählen schlechte Arbeitsbedingungen, geringes Einkommen, abnehmende Bodenfruchtbarkeit durch falsche Anbausysteme, unsachgemäßer Einsatz von Agrochemikalien sowie Waldrodungen und Landnutzungsänderungen zur Ausdehnung der Anbauflächen. Der faire Handel nach Fairtrade-Standards bedeutet ein stabileres Einkommen und zusätzliche Einnahmen für Kakaobauernfamilien, mit denen sie Projekte ihrer Wahl finanzieren, wie z.B. den Bau von Schulen, die Anschaffung von Maschinen und sonstiger Arbeits- oder Schutzausrüstung, sowie in die Qualitätssteigerung ihrer Ernten. Außerdem schreiben die Fairtrade-Standards Umweltschutzmaßnahmen genauestens vor und leisten somit einen großen Beitrag zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion.

Das Fairtrade-Kakaoprogramm wirkt

Knapp 37.000 Tonnen fair gehandelten Kakao kauften Hersteller im vergangenen Jahr insgesamt ein, davon gut 34.000 Tonnen über das Kakaoprogramm. Das entspricht einem Anstieg um 23 Prozent, was den Marktanteil von Fairtrade-Kakao auf acht Prozent steigen lässt. Stark fallende Weltmarktpreise hatten 2017 drastische Auswirkungen auf Kakaobäuerinnen und -bauern. Erstmals seit vielen Jahren lag der Fairtrade-Mindestpreis für Kakao über dem Weltmarktpreis und diente als finanzielles Sicherheitsnetz.

Nicht zuletzt der Mindestpreis macht Fairtrade attraktiv – insbesondere in Westafrika ließen sich viele weitere Kakaokooperativen zertifizieren, bestehende Kooperativen konnten ihren Absatz erhöhen. Darüber hinaus wurde das Kakaoprogramm in Westafrika ausgeweitet: Zusammen mit starken Kakaopartnern im Norden werden Fairtrade Kakaokooperativen in Westafrika gestärkt und neue Absatzmöglichkeiten für ihren Kakao geschaffen. Aktuell erarbeitet Fairtrade zudem an einer Strategie zur Entwicklung existenzsichernder Einkommen für den westafrikanischen Kakaosektor, die 2018 im Rahmen von Pilotprojekten umgesetzt wird.

Mit Felix um die Fairtrade-Welt

2018 organisiert Fairtrade Deutschland erstmals eine Tour mit dem Video-Blogger Felix von der Laden zum Ursprung von Fairtrade-Produkten. Erstes Reiseziel war die Elfenbeinküste (Côte d'Ivoire), dem weltweit wichtigsten Exportland der unentbehrlichen Zutat für unsere Schokolade: Kakao. Mit seinen Videos zeigt er den Alltag und das Leben von Fairtrade-Produzenten vor Ort.