Lobbyarbeit des Fairen Handels bewirkt EU-Anhörung für mehr Fairness auf dem Lebensmittelmarkt

Auch aufgrund der kontinuierlichen Lobbyarbeit von Nichtregierungsorganisationen und Vereinen, die sich für den Fairen Handel einsetzten, hat die EU-Kommission eine öffentliche Anhörung für mehr Fairness in der Lebensmittelkette veranlasst und ruft die Öffentlichkeit auf, ihre persönliche Sicht zum Thema „Unfaire Handelspraktiken“ zu teilen.

Kaffeekirschen bei einer Kaffeekooperative in Kolumbien

Lebensmittel die von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im globalen Süden produziert und anschließend in EU-Länder verkauft werden, haben häufig Nachteile gegenüber zu starken Zwischenhändlern und andere europäische Unternehmen, die diese Produkte erwerben. Hohe Investitionskosten, geringe Einzelhandelspreise und der Verlust von Exportmärkten lassen viele Bauern um ihre Lebensexistenz fürchten. Ihnen bleibt häufig nur ein sehr geringer Gewinn übrig.
Eine Arbeitsgruppe der EU-Kommission für den Landwirtschaftsmarkt hat vergangenen November mehrere Empfehlungen veröffentlicht und darauf hingewiesen, dass eine verbesserte Marktransparenz, erhöhte Kooperation zwischen den Landwirten und ein leichterer Zugang zu Finanzierungsquellen bewerkstelligt werden muss, damit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im globalen Süden ihre Kosten für die Produktion decken und ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Die Initiative des Fair Trade Advocacy Office (FTAO), unter anderem unterstützt von Fairtrade-Deutschland, trugen dazu bei, die Diskussion um mehr Fairness auf dem Lebensmittelmarkt auch auf EU-Ebene unüberhörbar zu machen. Die EU-Kommission hat nun eine öffentliche Anhörung für mehr Fairness in der Lebensmittelkette veranlasst.

Aufruf der Öffentlichkeit

Die EU-Kommission ruft Landwirte, Bürgerinnen und Bürger und die allgemeine interessierte Öffentlichkeit auf sich an der Diskussion für mehr Fairness in der Lebensmittelkette zu beteiligen. Ein online verfügbares Anhörungsverfahren steht bis zum 17. November dafür bereit. Die bei der Anhörung eingegangenen Beiträge sollen die Arbeit der EU-Kommission ergänzen und zu einer Vereinfachung und Modernisierung der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) beitragen. TransFair hat an dieser Anhörung teilgenommen und ruft alle an einem gerechteren Welthandel Interessierten Personen und Organisationen dazu auf, das ebenfalls zu tun.

Über das Fair Trade Advocacy Office

Das Fair Trade Advocacy Office (FTAO) spricht im Namen der weltweiten Fairhandesl-Bewegung und für die weltweite Handelsgerechtigkeit. Das FTAO hat sich zum Ziel gemacht die Lebensbedingungen von an den Rand gedrängten Kleinbäuerinnen, Kleinbauern und Produzierenden im globalen Süden zu verbessern. FTAO ist eine gemeinsame Initiative von Fairtrade International, der World Fair Trade Organization und der World Fair Trade Organization-Europe.