Keine Zeit für Kürzungen

Fairtrade Deutschland schließt sich dem Appell von VENRO an, die vom Finanzministerium vorgeschlagenen Etats-Kürzungen des BMZ im Haushaltsentwurf im Bundestag zurückzunehmen. 

Kleinbäuerinnen und -bauern profitieren von Projekt-Kooperationen mit finanzieller Unterstützung des BMZ. Wichtige Arbeit, die nicht gekürzt werden sollte. Foto: Mohamed Aly Diabate / Fairtrade

Fairtrade Deutschland schließt sich dem Appell des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) an, die Kürzungen im Haushaltsentwurf zu revidieren. Die Bundesregierung will den Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das dritte Jahr in Folge um knapp eine Milliarde Euro kürzen. Stark betroffen sind die Gelder für die Krisenbewältigung, die Ernährungssicherheit und die zivilgesellschaftliche Auslandsarbeit. VENRO appelliert an das Parlament, den Kürzungsvorschlägen im Haushaltsentwurf nicht zu folgen.

Im aktuellen Haushaltsentwurf ist die Halbierung der humanitären Hilfe und fast 1 Mrd. Euro weniger Geld für Entwicklungszusammenarbeit vorgesehen. Der falsche Weg, ist Fairtrade überzeugt: „In Zeiten globaler Krisen sollte man nicht dort kürzen, wo diese Krisen gezielt und sinnvoll angepackt werden“, betont Claudia Brück, Vorständin für Kommunikation und Politik bei Fairtrade Deutschland. 

Fairtrade Deutschland ist Mitglied von VENRO und stimmt der Aussage der Geschäftsführerin des Verbands zu: „Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe sind kein ‚nice-to-have‘“, so Åsa Månsson. „Die Folgen von Armut, Kriegen und Klimawandel in anderen Teilen der Welt werden wir auch in Deutschland zu spüren bekommen. Die Bundesregierung muss sich stärker engagieren, um eine nachhaltige, gerechte und sichere Welt zu verwirklichen.“

Fairtrade Deutschland ist über die entwicklungspolitische Bildungsarbeit, über Projektkooperationen und Kampagnenarbeit im engen Austausch mit dem BMZ und  hilft dabei, Mittel der Entwicklungszusammenarbeit sinnvoll umzusetzen, so dass sie z.B. Kleinbäuerinnen und Kleibauern in den Ursprungsländern von Kakao, Kaffee, Tee und Baumwolle zugutekommen. Eine Reduzierung des deutschen Engagements schadet Menschen, der Umwelt und allen Akteuren entlang internationaler Lieferketten.