Fairtrade wächst im ersten Halbjahr 2024

Der Absatz von Produkten mit Fairtrade-Siegel steigt um 3 Prozent. Wachstum bei allen Kernprodukten wie Kaffee, Kakao und Bananen, positive Prognose für das Gesamtjahr. Erfüllung von EU-Regularien wie Entwaldungs- und Bio-Verordnung eine Herausforderung im Ursprung – Fairtrade unterstützt.

Der Absatz von Fairtrade-Produkten ist im ersten Halbjahr 2024 gewachsen.

Der Absatz von Fairtrade-Produkten ist im ersten Halbjahr 2024 gewachsen.

Gute Nachrichten für den nachhaltigen Konsum: Der Absatz von Fairtrade-Produkten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Dies teilt Fairtrade Deutschland mit, der gemeinnützige Verein, der das bekannte Siegel in Deutschland vergibt. Auch das Volumen an Fairtrade-Prämien, die in Gemeinschaftsprojekte vor Ort investiert werden, entwickelte sich positiv.

„Alle wichtigsten Produktkategorien verzeichneten ein Plus im ersten Halbjahr“, sagt Benjamin Drösel, Vorstand Marketing & Vertrieb bei Fairtrade Deutschland. Am stärksten seien die Absätze von Bananen (plus 9 Prozent), Blumen (7 Prozent) und Kaffee (5 Prozent) gestiegen. 60 Prozent aller Fairtrade-Produkte waren in diesem Zeitraum auch Bio-zertifiziert.

„Nachhaltigkeit wächst wieder in der Gunst der Verbraucher – davon profitiert auch Fairtrade“, betont Drösel. Zuletzt belegte der GfK-Nachhaltigkeitsindex diesen Trend. Demnach gehört Fairtrade zu den wichtigsten Nachhaltigkeits-Siegeln bei Kaufentscheidungen. Fairtrade Deutschland geht von einem leichten Absatzplus für das Gesamtjahr 2024 aus.

Unterstützung bei Klimaanpassung und EU-Regulatorik

„Höhere Fairtrade-Absätze sind eine willkommene Nachricht für Bäuerinnen und Bauern im globalen Süden, die aktuell mit gestiegenen Kosten und den Auswirkungen der Klimakrise konfrontiert werden“, betont Claudia Brück, Vorständin Kommunikation & Politik bei Fairtrade Deutschland. Fairtrade unterstützt im Ursprung mit Beratung, Trainings und Finanzmitteln für Klimaanpassungsmaßnahmen. Mindestpreise und die Prämie für Projekte vor Ort legen hierfür die Basis.

Gerade jetzt müssen die Produzenten eine zusätzliche Herausforderung meistern: Die Erfüllung neuer EU-Verordnungen zur Entwaldung (EUDR) und Bioanbau. „Grundsätzlich begrüßen wir die übergeordneten Ziele dieser Verordnungen, fordern von der EU  aber mehr Ressourcen für diejenigen, die sie vor Ort umsetzen müssen“, sagt Claudia Brück. Über seine regionalen Produzentennetzwerke in Asien, Afrika und Lateinamerika berät und begleitet Fairtrade die Erzeugerorganisationen bei ihren Vorbereitungen.