Fairtrade beim Klimastreik am 25. März

Unter dem Motto #Reichthaltnicht rufen die Fridays for Future am Freitag, 25. März 2022 zum Klimastreik auf. Fairtrade Deutschland ist dabei, denn Handelsgerechtigkeit und Klimagerechtigkeit gehen Hand in Hand.

Die Aktivist*innen des Klimastreiks fordern Frieden und Klimagerechtigkeit. Fairtrade ergänzt ein wichtiges Element und fordert darüber hinaus Handelsgerechtigkeit. Für Menschen in Anbauländern des globalen Südens ist der Klimawandel kein Zukunftsszenario, sondern harte Realität. Wetterextreme wie Starkregen und Trockenheit nehmen zu. Dürren und Überschwemmungen zerstören Ernten und damit die Existenzgrundlage für landwirtschaftliche Familienbetriebe.

Gehen Umweltzerstörung, Ressourcenausbeutung und infolgedessen der Klimawandel ungebremst weiter, werden Anbaugebiete beispielsweise für Kakao, Kaffee und Bananen schwinden, so eine aktuelle Studie zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Anbau von Fairtrade-Produkten. Für uns hieße das: Viele unserer liebsten Produkte würden teurer oder schwerer zu bekommen. Für die Menschen im Anbau jedoch ist der ungebremste Klimawandel existenzbedrohend.

Deshalb rufen wir gemeinsam mit der Klimabewegung zum Klimastreik am 25. März 2022 auf. Machen Sie mit und fordern Sie mit uns Frieden, Klimagerechtigkeit & Handelsgerechtigkeit. Alle Infos zu den Demonstrationen in Ihrer Nähe finden Sie hier.

Klimagerechtigkeit braucht Handelsgerechtigkeit

In seinem aktuellen Bericht warnt der Weltklimarat IPCC, dass „das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Klimawandels und der damit verbundenen Risiken […] stark von Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen in der nahen Zukunft ab[hängen]. Das heißt: Kleinbäuerliche Familienbetriebe und Genossenschaften brauchen dringend Zugang zu finanziellen Mitteln, um sich gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen. Sie brauchen Know How, um Pflanzen und Anbau anzupassen und ihre Einkommen auf breitere Füße zu stellen. Sie brauchen fairen Handel, damit sie durch stabile Preise und zusätzliche Prämien langfristige Planungssicherheit haben und Spielraum für Investitionen.

Fairtrade macht stark für Umwelt und Klima

Bei Fairtrade gestalten Umweltkriterien den Anbau so nachhaltig und umweltschonend wie möglich. Z. B. wird der Einsatz von Chemikalien streng geregelt, Abfallmanagement, gute Boden- und Wasserbewirtschaftung umgesetzt sowie Entwaldung und der Einsatz von genetisch manipulierten Organismen (GMOs) verboten. Die Kriterien dienen oft als Vorbereitung für die Umstellung auf Bio-Anbau – die wichtigste zweit-Zertifizierung für Organisationen, die Fairtrade-zertifiziert sind.

Jenseits der Standards führt Fairtrade zusammen mit Netzwerken und Partner*innen vor Ort zunehmend Klima-Anpassungsprojekte durch, um die Resilienz der Produzentenorganisationen zu stärken und so ihre Lieferketten besser gegen die Folgen der Klimakrise abzusichern.

#Reichthaltnicht: Mehr finanzielle Ressourcen für Kleinbäuerinnen und -bauern

Um die Klimakrise abzuwenden, ist jedoch die ganze Weltgemeinschaft gefordert. Fairtrade schließt sich dem Motto des Klimastreiks #Reichthaltnicht an: Die bisherigen Bemühungen reichen nicht aus. Nur marginale Bruchteile der versprochenen Klimahilfen kommen bislang bei Kleinbäuerinnen und -bauern an, das ist dringend zu ändern. Vergabekriterien und -verfahren von Finanzierungsmechanismen wie dem Green Climate Fund müssen dringend auf die Bedürfnisse von kleinbäuerlichen Betrieben abgestimmt werden, damit sie Zugang zu den verfügbaren Mitteln erhalten und diese unbürokratisch verwalten können.